Dobeckan® FT 2006/350 EK
Dobeckan® FT 2006/350 EK
Als Grundharz wird ein ungesättigtes Polyesterimid eingesetzt, das sich durch gute Dauerwärmebeständigkeit im gehärteten Zustand auszeichnet. Da Grundharze vielfach fest oder sehr hochviskos sind, werden sie in einem Reaktivverdünner gelöst. Als Reaktivverdünner wird hier Styrol verwendet, welches aufgrund seiner reaktiven Doppelbindung mit in den entstehenden Formstoff einreagiert. Die Polymerisation wird durch Zufuhr von Wärme begonnen und läuft als schnelle Kettenreaktion ab, bis ein dreidimensional vernetzter, duroplastischer Formstoff entstanden ist. Das Produkt entspricht den Richtlinien 2011/65/EU, 2003/11/EG, 2006/121/EG. Die Rohstoffe des Produktes sind nach der Richtlinie 1907/2006/EG (REACH) vorregistriert. Das Pro- dukt enthält rezeptmäßig keine Stoffe gemäß Art. 57/Anex XIV 1907/2006/EG vom 09.10.2008 (SVHC).
Anwendungsgebiete
Bevorzugte Anwendungen für Dobeckan FT 2006/350 EK sind:
• Transformatoren /Spulen aller Art
• kleine und mittlere Normmotoren
Formstoffeigenschaften
Nach der Härtung liegt ein elastischer Formstoff mit guten mechanischen und dielektrischen Eigenschaften vor. Die hohe Elastizität des Formstoffes trägt zur Reduzierung von Brummgeräuschen bei, die z.B. an Transformatoren auftreten können. Hinzu kommen die Beständigkeit des Formstoffes gegen flüssige Chemikalien und deren Dämpfe sowie die Temperaturwechsel-Festigkeit. Aufgrund des hohen Temperaturindexes von >200 (nach UL) ist Dobeckan® FT 2006/350 EK für die thermische Klasse 200 nach DIN EN 60085 einsetzbar. Unter der File.No. E 73288 wurde das Produkt bei UL (Underwriters Laboratories, USA) registriert.
Viskosität I Gelierzeit
Die Viskosität im Anlieferzustand beträgt 360 ± 20 mPa.s bei 23 oC. Falls erforderlich, lässt sich die Viskosität der Harzmasse durch den Zusatz von 5-10 % Styrol deutlich reduzieren und damit das Eindringvermögen, besonders bei englagigen Wicklungen, verbessern. Die Gelierzeit wird produktionsseitig auf 12±3 min (100 oC) eingestellt. Während der Lagerung und Verarbeitung fällt dieser Wert - in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur - auf bis zu 6 min ab, ohne Beeinflussung von Badstabilität und Tränkergebnis. Bei weiterem Gelierzeitabfall ist der Zusatz von Stabilisator erforderlich.
Verarbeitungsverfahren
Die Verarbeitung erfolgt nach den im Elektromaschinenbau üblichen Tränkverfahren, wie Tauchen, Tauchrollieren oder Überfluten. Eine Verarbeitung unter Vakuum ist möglich und verbessert die Durchtränkung bei englagigen Wicklungen oder stark bandagierten Bauteilen. Es ist zu empfehlen, dabei den Wert von 20 mbar nicht zu unterschreiten. Die entstehenden Styrol-Verluste sollten regelmässig ersetzt werden, um eine gleich bleibende Viskosität zu gewährleisten. Bei einem Verbrauch von >10% pro Woche und entsprechendem Nachfüllen frischen Materials ist Dobeckan® FT 2006/350 EK bei 23 oC praktisch unbegrenzt verarbeitbar.
Da die Harzmasse ein sehr reaktives System darstellt, sollte die Temperatur bei Lagerung und Verarbeitung 25 oC nicht übersteigen. Vor Beginn län- gerer Betriebspausen wird die Harzmasse in Tränk- bzw. Vorratsbehälter vorteilhafterweise auf 10-20 oC abgekühlt. Während der Verarbeitung und der Lagerung ist die Harzmasse vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Die Härtung erfolgt im vorgeheizten Umluftofen. Die angegebenen Härtungszeiten beziehen sich auf den Zeitraum nach Erreichen der Objekttemperatur. Zu beachten ist der Inhalt des Sicherheitsdatenblattes für dieses Produkt.